Ein Praxistipp von Verbandslehrwart Werner Gessner

Bis das Corona Virus vollständig verschwindet und überall wieder Bowlingzentren geöffnet werden, sollten wir Bowler, die diesen Sport lieben, damit beginnen, wieder auf die Bahnen zu gehen – falls wir das nicht bereits getan haben.

Gehen Sie – gerade jetzt – wieder in ihr Bowlingcenter!

 Bowling – und vor allem Sportbowling - ist in den meisten Orten ein saisonaler Sport. Wenn die Restaurants ihren vollen Betrieb wieder aufnehmen, werden die Menschen zu ihren früheren Essgewohnheiten zurückkehren, die Restaurants werden die Chance haben, sich zu erholen.

Wenn wir Bowler zu unseren normalen Gewohnheiten zurückkehren und unser Bowlingcenter im Sommer nicht mehr besuchen, werden viele Bowlingcenter im Herbst nicht mehr da sein.

Es liegt also an uns, ob unser Bowlingcenter zum Saisonstart wieder zur Verfügung steht oder für immer schließen muss.

Mein Vorschlag!

Unterstützen Sie ihr Bowlingcenter und dessen ProShop, auch wenn Sie normalerweise im Sommer nicht bowlen. Denken Sie bitte daran, dass wir nirgendwo in unserer Nähe spielen können, wenn unser Bowlingcenter schließt.

Wenn Sie in letzter Zeit nicht gebowlt haben, sollten Sie jetzt anfangen zu trainieren – zumindest ein wenig, damit Sie beim Wiederbeginn von Ligen und Turnieren wieder körperlich fit sind.

Wie körperlich Anspruchsvoll der Bowlingsport ist, merkt man erst, wenn man für ein paar Monate eine Pause eingelegt hat. Als ich das erste mal auf Grund einer Verletzung eine Pause einlegen musste, weiss ich dies aus erster Hand.

Gehen Sie jetzt jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren und benützen Sie besser die Treppen rauf und runter. Ist man ein Seniorbowler, so ist Bewegung das wichtigste. Wenn Sie das Wort „Training“ hören, verschließen Sie nicht die Ohren nach dem Motto: „ hat ja noch Zeit“. Sie müssen kein Gymnastik Freak sein, um sich wieder etwas „Bowling-Fit“ zu machen.

Übrigens! Wenn wir bowlen, bewegen wir ein gewisses Gewicht an unserem Arm und nähern uns mit einem Pendel  der Foullinie zu. Dann treten wir auf die Bremse, um mit etwas Slide zum Stillstand zu kommen.

Da wir diese Bewegung während unseres Alltags nicht ausführen, werden unsere Finger, Daumen, Handgelenk, Unterarm, Schulter, Rücken und alle Muskeln dazwischen nicht so beansprucht. Wenn wir uns während des Anlaufs der Foullinie nähern und – hoffentlich – Sliden, üben wir einen enormen Druck auf das Knie und dessen umgebende Muskulatur, sowie auf den Rücken aus.

Sind wir mal ehrlich, viele von uns haben in den letzten Monaten diese Anstrengungen nicht erlebt. Ältere Bowler – wie auch ich einer bin, spüren auch, wenn man zu lange sitzt und man versucht aufzustehen, oder zu gehen, das Zwicken des Knies, oder das Ziehen eines Beinmuskels wird zu spüren sein. Schon aus diesem Grund, kommt es häufig zu schmerzhaften Verletzungen für uns Bowler.  Es passiert oft dann, wenn man an der Foullinie zum stabilem und ausbalanzierten Stand kommen will. Die Konditionierung unserer Beine kann dazu beitragen, eine noch längere  Bowlingpause zu verhindern.

Anmerkung

2014 verkabelte Dr. Cythia Bir von der „USC Keek School of Medizin“ den Profibowler „Sean Rush“ mit einem Bündel von Sensoren, um die Belastung seines Körpers beim Bowling zu messen.

Seans rechte Schulter und sein rechter Arm erreichten beim Umkehrpunkt des Backswings einen 68 Grad Winkel. Ein durchschnittlich guter Bowlingspieler erreicht max. 60 Grad – das ist allerdings immer noch eine Menge für eine nichtalltägliche Bewegung. Sean wog damals ca. 95 Kg und brachte beim Slideende 725 kg Gewicht aufs Knie.

Unser Spiel ist vielleicht nicht so stark belastend, es sagt uns allerdings: körperlich nicht vorbereitet zu sein, kann unser Spiel stark beeinträchtigen.

Und nochmals die Bitte:

Gehen Sie jetzt zum Training, sie helfen sich und dem Bowlingcenter.

Euer Werner Gessner
Lehrwart BBU